
12 Dez Gesundheitsfördernde Wirkung von Weihnachtsgewürzen

Apotheker Dr. med. Jürgen Christian Auernhammer

Apotheker Hartmut Held
Erschienen in der Wochenzeitung Stadt und Land Bamberg
Die Vorweihnachtszeit lockt mit allerlei verlockenden Gerüchen, insbesondere die
Weihnachtsgewürze haben es in sich und wecken so manch schöne Erinnerung.
Welche gesundheitsfördernde Wirkung Zimt, Anis, Ingwer oder Gewürznelke
zusätzlich haben, erklären heute die Apotheker Dr. med. Jürgen-Christian
Auernhammer und Hartmut Held.
Dr. med. Jürgen-Christian Auernhammer: Die Gewürze der Weihnachtsbäckerei haben
einen hohen Anteil an ätherischen Ölen, die eine Wirkung auf den menschlichen Körper
und auch auf unsere Psyche haben können. Die einen fördern die Verdauung, die anderen
stärken das Immunsystem, wieder andere wirken appetitanregend oder lösen in uns ein
Gefühl der Geborgenheit aus.
Hartmut Held: Wobei man sich darüber bewusst sein sollte, dass die Gewürze und ihre
positive Wirkung bereits im Altertum bekannt waren. So zählt Zimt etwa zu den ältesten
Gewürzen überhaupt. Neben seinem aromatischen Geschmack besitzt Zimt eine
antibakterielle Wirkung und es regt die Darmtätigkeit an.
Dr. med. Jürgen-Christian Auernhammer: Das Gewürz, das aus der inneren Rinde des
Zimtbaums stammt, regt unseren Stoffwechsel an und es ist insbesondere für Diabetiker
von Interesse, da Zimt regulierend auf den Blutzuckerspiegel einwirken kann.
Hartmut Held: Auch die Gewürznelke, die wir vorzugsweise in Spekulatius oder
Lebkuchen verwenden, ist für ihre antibakterielle Wirkung bekannt. Im Altertum war sie
das Hausmittel gegen Zahnfleischentzündungen, indem sie direkt auf die entzündete
Stelle aufgetragen wurde.
Dr. med. Jürgen-Christian Auernhammer: Anis, das wir in der Weihnachtszeit meist in
Form der kleinen runden Anis-Plätzchen zu uns nehmen, das aber auch den Geschmack
von Ouzo und Pernod bestimmt, lindert Sodbrennen und Mundgeruch.
Hartmut Held: Sternanis hingegen, das mit Anis nicht verwandt ist, bietet Linderung bei
Husten und Halsentzündungen. Ein Tee aus der Frucht des immergrünen
Magnolienbaums soll bei den genannten Symptomen wahre Wunder bewirken. Und nicht
zuletzt sorgt Sternanis für eine gute Verdauung und verhindert die Vermehrung von Viren.
Dr. med. Jürgen-Christian Auernhammer: Ein Gewürz, das in keiner Küche und schon
gar nicht in der Weihnachtsbäckerei fehlen darf, ist Vanille. Kaum ein Duft wirkt auf uns
vertrauter und schenkt uns ein Gefühl der Geborgenheit. Vanille ist der Seelentröster
schlechthin und so erstaunt es nicht, dass dieser Duft in der Aromatherapie gerne zur
Harmonisierung von Körper und Seele eingesetzt wird.
Hartmut Held: Der Wirkungsbereich von Gewürzen und ihren ätherischen Ölen ist breit
gefächert und ließe sich noch weiter fortsetzen. Unser Körper reagiert meist sehr schnell
und unmittelbar auf die darin enthaltenen Wirkstoffe. Unter diesem Gesichtspunkt tut uns
die Weihnachtsbäckerei in doppelter Weise gut: Genießen Sie die Plätzchen in dem
Bewusstsein, dass die verwendeten Gewürze eine gesundheitsfördernde Wirkung haben
können.